Nun konnte dank der Gespräche zwischen Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan sowie zwischen den Außenministern Alexander Schallenberg und Mevlüt Çavuşoğlu ein Neustart für Ephesos erreicht werden. Mit dem Beginn der Grabungssaison im Frühjahr können österreichische Archäolog/innen wieder gemeinsam mit türkischen Wissenschaftler/innen ihre Grabungs-, Forschungs- und Restaurierungsarbeiten in Ephesos fortsetzen.
Gemeinsames kulturelles Erbe
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), dessen Österreichisches Archäologisches Institut (ÖAI) die Grabungen in Ephesos leitet, begrüßt diese positive Entwicklung sehr. Durch die Zusammenarbeit von türkischen und österreichischen Kolleginnen und Kollegen zählt das Weltkulturerbe Ephesos zu den am besten dokumentierten archäologischen Unternehmungen weltweit. Umso erfreulicher ist es, dass diese fruchtbare wissenschaftliche Zusammenarbeit bald wieder vor Ort aufgenommen werden kann. Gerade in einer Zeit, in der kulturelles Erbe vielerorts bedroht ist, ist es von großer Bedeutung, dass Stätten wie Ephesos für kommende Generationen erhalten und in internationaler Zusammenarbeit erforscht werden.
UNESCO-Weltkulturerbe
Ephesos ist eine der größten wissenschaftlichen Unternehmungen Österreichs im Ausland. Alljährlich sind um die 250 Wissenschaftler/innen aus bis zu 20 Ländern an den Grabungen und Forschungen beteiligt. Ephesos, das auch ein beliebtes touristisches Reiseziel ist, wurde 2015 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die Genehmigung von Grabungsarbeiten muss jedes Jahr bei den türkischen Behörden neu beantragt werden. Die heurigen Feldforschungen sollen im Mai starten.