Das Begräbnis von Sabine Ladstätter
Das Begräbnis unserer langjährigen Grabungsleiterin in Ephesos, Frau Dozentin Dr. Sabine Ladstätter in ihrem Heimatort Tainach am 15. Juni 2024 war ein sogenanntes großes Begräbnis in der hochgelegenen wunderschönen Propsteikirche. Es war gut und sinnvoll trotz des relativ weiten Weges aus Niederösterreich doch schon am Vormittag zur Aufbahrung zu erscheinen, um stillen und ganz persönlichen Abschied von Sabine zu nehmen ‒ dieser außergewöhnlichen und liebenswerten Frau, die mit 55 Jahren für uns alle viel zu früh in die ewige Heimat abberufen wurde.
So konnten wir uns auch mit ihrem Bruder und der Schwägerin in leisem Gespräch in der Kirche austauschen. Eine ungewöhnlich große Anzahl wunderschöner Kränze von den verschiedensten Organisationen, Dienststellen, Freunden und Familienmitgliedern war auf Rahmen im weiten grünen Umfeld des historischen Friedhofs rund um die Kirche ausgestellt. Zum Requiem und der anschließenden Beisetzung sind so viele Trauergäste erschienen, dass die Propsteikirche übervoll war, und viele Teilnehmer nur mehr stehen konnten.
Der besonderen Wertschätzung der Verstorbenen wurde durch die Anwesenheit des Herrn Landeshauptmannes von Kärnten Dr. Peter Kaiser (der selbst durch einen Todesfall im´engsten Familienkreis getroffen war) Ausdruck verliehen und der auch einen würdigen Nachruf brachte.
Im großartig gestalteten Requiem des hw. Herrn Ortspfarrers P. Thomas nahm dieser mit voller Absicht in seiner Predigt auch auf das Wirken des Völkerapostels Paulus in
„unserem“ Ephesos bezug, der gerade dort seinen 1. Korintherbrief verfasste. Zuletzt zeigte er uns das für diesen Gottesdienst vom Bischof ausgeborgte antike Kreuz, das damals auf „Sabines Hemmaberg“ ausgegraben wurde und auf die Mensa gelegt war. Danach hielt die Vizepräsidentin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die Physikerin Frau Prof. Dr. Ulrike Diebold ihre Ansprache und nach ihr Frau Dr. Ursula Jakubek, Kaufmännische Vizepräsidentin des Wissenschaftsfonds, die zufolge ihrer freundschaftlichen Beziehung zu unserer Verstorbenen ganz besonders emotional und herzlich ausfiel, was viele Zuhörer fast zu Tränen rührte .
Von ganz besonderem Eindruck war für mich die wunderbare familiäre Rede und Lebenswürdigung Sabines durch ihren Bruder: er beleuchtete alle Aufgaben seiner Schwester als Tochter, Schwester, Mutter von Hemma und Tante.
Dann verabschiedete sich Tochter Hemma mutig unter Tränen von ihrer geliebten Mama. Zum Abschluß begeiteten wir alle Sabines blumengeschmückten Sarg zum nahen Familiengrab.
19.6.2024
Mag. Dr. Heinz Gerger
2534 Alland, Wagenhof 409